Richtig Lesen und Schreiben trotz LRS!

Der Weg mit dem Kniff

Probleme beim Lesen, Schreiben oder Verstehen sind für viele eine Herausforderung. Besonders für Kinder kann es frustrierend sein, mit Legasthenie oder LRS zu kämpfen. Sie fühlen sich häufig in der Schule benachteiligt. Eine Lese-Rechtschreibschwäche hat nichts mit Intelligenz oder Willen zu tun.

Der ganzheitlicher Ansatz basiert auf bewährten Methoden und individueller Betreuung. Durch gezielte Übungen und Strategien kann Ihr Kind Schritt für Schritt seine Schwierigkeiten zu überwinden und das Lesen und Schreiben zu verbessern

Fragen und Antworten zum Thema Lerntherapie und LRS

LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) bezeichnet anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens. Betroffene Kinder haben oft Probleme, Buchstaben und Laute korrekt zu verbinden, Wörter flüssig zu lesen oder Rechtschreibregeln anzuwenden. Es handelt sich nicht um mangelnde Intelligenz oder Faulheit, sondern um eine spezifische Schwierigkeit in der Verarbeitung von Sprache.

LRS ist oft genetisch bedingt und entsteht durch eine veränderte Verarbeitung sprachlicher Informationen im Gehirn. Kinder mit LRS haben Schwierigkeiten, die Verbindung zwischen gesprochenen Lauten und geschriebenen Buchstaben zu automatisieren. Auch fehlende frühkindliche Sprachförderung oder Stressfaktoren können die Entwicklung beeinflussen.

Typische Anzeichen einer LRS sind:
Langsames, stockendes Lesen und häufiges Verlieren der Zeile

  • Vertauschen, Auslassen oder Hinzufügen von Buchstaben beim Schreiben
  • Schwierigkeiten, Laute den richtigen Buchstaben zuzuordnen
  • Probleme beim Abschreiben oder Merken von Rechtschreibregeln
  • Hohe Frustration bei Lese- oder Schreibaufgaben

Kinder mit LRS haben Schwierigkeiten, Rechtschreibregeln zu verinnerlichen und gelernte Muster dauerhaft abzuspeichern. Das liegt daran, dass ihr Gehirn die Verbindung zwischen Lauten und Buchstaben anders verarbeitet. Deshalb kann es passieren, dass ein Wort einmal richtig und dann wieder falsch geschrieben wird.

Stures Wiederholen hilft oft wenig – stattdessen braucht es gezielte Methoden, die das Lesen und Schreiben spielerisch, visuell oder über Bewegung fördern.

Manche Kinder kompensieren ihre Schwierigkeiten gut und zeigen in anderen Bereichen – wie Mathematik, Kunst oder Musik – besondere Stärken. Ohne gezielte Förderung kann LRS jedoch zu Frust, Schulangst oder Lernvermeidung führen. Eine frühzeitige Unterstützung hilft, das Selbstvertrauen der Kinder zu bewahren und ihnen langfristig Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

Nein, absolut nicht! Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) hat nichts mit Intelligenz zu tun. Viele Kinder mit LRS haben sogar eine überdurchschnittliche Intelligenz und zeigen Stärken in anderen Bereichen wie logischem Denken, Kreativität, räumlichem Vorstellungsvermögen oder mündlicher Ausdrucksfähigkeit.

LRS ist eine spezifische Schwierigkeit in der Verarbeitung von Sprache, die das Lesen und Schreiben erschwert. Das bedeutet, dass das Gehirn die Verbindung zwischen gesprochenen Lauten und geschriebenen Buchstaben anders verarbeitet als bei anderen Kindern. Dies kann dazu führen, dass Kinder trotz großer Anstrengung langsamer lesen lernen oder häufige Rechtschreibfehler machen.

Warum wirkt mein Kind vielleicht „dumm“?
Kinder mit LRS haben oft Schwierigkeiten in der Schule, weil Lesen und Schreiben fast alle Fächer betreffen. Wenn ein Kind in Mathe eigentlich gut ist, aber die Textaufgaben nicht versteht, kann es unterschätzt werden. Zudem kann die Frustration darüber, dass Lesen und Schreiben schwerfallen, dazu führen, dass das Kind sich zurückzieht oder demotiviert wird.

Leider erleben Kinder mit LRS häufig:

  • Kritik oder Spott von Mitschülern, weil sie langsamer lesen oder viele Fehler schreiben
  • Unverständnis von Lehrern oder Eltern, die denken, das Kind übe nicht genug
  • Geringes Selbstwertgefühl, weil sie glauben, „dumm“ zu sein

Warum ist mein Kind vielleicht besonders schlau?
Viele Kinder mit LRS haben besondere Stärken, die in der Schule nicht immer erkannt werden:
Große Kreativität (z. B. in Kunst, Musik oder Geschichtenerzählen)
Ausgeprägtes logisches oder räumliches Denken
Hohe soziale Intelligenz und Empathie
Gutes Erinnerungsvermögen für Bilder, Muster oder Zusammenhänge

Einige berühmte Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Leonardo da Vinci oder Steve Jobs hatten vermutlich auch Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben – und trotzdem außergewöhnliche Talente in anderen Bereichen.

Nein, eine LRS verschwindet nicht einfach von selbst. Ohne gezielte Förderung bleiben die Schwierigkeiten oft bestehen und können sich sogar verstärken, weil das Kind zunehmend Frustration und Versagensängste entwickelt. Durch eine frühzeitige Unterstützung mit speziellen Lernmethoden kann das Kind jedoch deutliche Fortschritte machen und Strategien entwickeln, um besser mit der LRS umzugehen.

Der Nachteilsausgleich ist eine schulische Maßnahme, die sicherstellen soll, dass Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) trotz ihrer Schwierigkeiten faire Chancen im Unterricht und bei Prüfungen haben. Er bedeutet nicht, dass weniger verlangt wird, sondern dass individuelle Anpassungen vorgenommen werden, um die Beeinträchtigung auszugleichen.

Welche Formen des Nachteilsausgleichs gibt es?

In Bayern können unterschiedliche Maßnahmen angewendet werden.
Häufige Beispiele sind:

Mehr Zeit für Arbeiten und Prüfungen – da Kinder mit LRS oft langsamer lesen und schreiben
Mündliche statt schriftliche Prüfungen – um das Wissen ohne schriftliche Hürden zu zeigen
Verzicht auf Bewertung der Rechtschreibung in bestimmten Fächern
Verwendung von Hilfsmitteln wie Rechtschreibprogramme, Vorlesesoftware oder Wörterbücher
Individuelle Aufgabenstellungen oder alternative Arbeitsblätter

Für wen gilt der Nachteilsausgleich?

Der Nachteilsausgleich wird für Kinder mit einer diagnostizierten LRS gewährt. In der Regel muss ein Gutachten oder eine Testung durch einen Schulpsychologen. Die Maßnahmen werden mit der Schule individuell abgestimmt und können je nach Entwicklung des Kindes angepasst werden.

Wichtig zu wissen

  • Der Nachteilsausgleich ist keine Bevorzugung, sondern gleicht eine bestehende Schwierigkeit aus.
  • Er ersetzt keine Förderung, sondern ergänzt sie. Kinder mit LRS sollten zusätzlich gezielt unterstützt werden.
  • Eltern haben das Recht, einen Nachteilsausgleich für ihr Kind zu beantragen und sich beraten zu lassen.

Mit dem richtigen Nachteilsausgleich können Kinder mit LRS ihr volles Potenzial entfalten, ohne durch ihre Schwäche unnötig benachteiligt zu werden.

Der Nachteilsaugleich muss für jedes Schulfach einzeln beantragt werden! (Link zum Antrag)

Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind merkt:
„Ich bin mindestens so schlau wie alle anderen, ich lerne nur anders.“

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie helfen können:

Geduld haben:
Fortschritte kommen oft langsamer, aber mit der richtigen Unterstützung wird Ihr Kind seinen Weg gehen.

Lob und Ermutigung:
Konzentrieren Sie sich auf die Stärken Ihres Kindes.

Hilfsmittel nutzen:
Vorlese-Apps, Spracherkennung oder spezielle Lernprogramme können helfen.

Druck reduzieren:
Fehler gehören zum Lernprozess – LRS-Kinder brauchen Zeit und Unterstützung.

Individuelle Förderung:
Spezielle Lerntherapien können gezielt helfen, das Lesen und Schreiben zu verbessern.

Schwierigkeiten beim Lesen & Schreiben überwinden

Durch gezielte Übungen und Strategien helfen wir dabei, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben zu überwinden und die Fähigkeiten Ihres Kindes Schritt für Schritt zu verbessern. Dabei ist uns eine positive Lernumgebung besonders wichtig, in der sich Ihr Kind wohl und unterstützt fühlt.

Mitglied im:

Fachverband für integrative Lerntherapie e.V.